Wenn wir eine starke Bindung zu unserem Hund aufbauen, schaffen wir eine tiefgehende Vertrauensbasis, die uns das Zusammenleben mit unserem Hund und unser Training leichter macht und dank derer uns unser Hund durch dick und dünn begleitet. In diesem Blogartikel verraten wir dir, wie du eine enge Bindung zu deinem Hund aufbauen kannst, worauf es dabei ankommt und was eine gute Bindung überhaupt ausmacht.

DER ARTIKEL IM ÜBERBLICK

Seit mehr als 1200 Jahren leben Hunde bereits an der Seite von uns Menschen. Das einstige Wildtier Wolf wurde im Laufe der Domestikation zum treuen Begleiter von uns Menschen und kein Hundehalter möchte seinen vierbeinigen Freund wieder missen. Doch bis heute haben Hunde das Potential zum Raubtier. Daher sind eine vertrauensvolle Beziehung und eine gute Erziehung das A und O beim Zusammenleben von Hund und Mensch.

Für eine sichere Bindung ist Vertrauen essenziell. Und die Grundlage von Vertrauen sind Glaubwürdigkeit, Verständnis und Verlässlichkeit.

Wie zeigt ein Hund Vertrauen?

Ob dein Hund dir vertraut, erkennst du an seiner Körperhaltung und seinem Verhalten. Jeder Hund ist individuell und wie dein Hund dir sein Vertrauen zeigt, hängt viel mit seiner Persönlichkeit, seiner Sozialisation und seinen gemachten Erfahrungen zusammen. Dennoch gibt es einige Merkmale, anhand derer du erkennst, ob du und dein Hund eine vertrauensvolle Beziehung habt:

Merkmale von Vertrauen: So zeigt dir dein Hund, dass er dir vertraut

  • Entspannte Körpersprache: Ein vertrauensvoller Hund zeigt eine entspannte Körperhaltung. Sein Körper ist locker, die Muskeln sind nicht angespannt, und er bewegt sich fließend und gelassen.
  • Offenes Maul und weiche Augen: Ein Hund, der Vertrauen hat, zeigt oft ein offenes Maul und weiche, entspannte Augen. Ein starres oder zusammengekniffenes Maul sowie ein starrer Blick können dagegen auf Unsicherheit oder Angst hindeuten.
  • Körperkontakt suchen: Ein Hund, der seinem Menschen vertraut, sucht gerne dessen Nähe auf. Er legt möglicherweise seinen Kopf oder seine Pfote auf deinen Schoß, drückt sich an dich oder legt sich in deine Nähe.
  • Rückenlage: Ein Hund, der sich auf den Rücken legt und seinen Bauch freigibt, zeigt Vertrauen aber gleichzeitig auch Unterwerfung. Liegt dein Hund in Rückenlage und hat ein entspanntes Maul, entspannte Augen und einen entspannten Muskeltonus, zeigt er dir, dass er sich sicher fühlt und keine Bedrohung sieht.

Wie kann ich eine sichere Bindung zu meinem Hund aufbauen und unsere Bindung verbessern?

Möchtest du die Bindung zu deinem Hund verbessern, gilt es an eurem Vertrauensverhältnis zu arbeiten. Vertrauen entsteht nicht von heute auf morgen, das braucht Zeit.

Was sagt mein Hund? Kommunikationsverhalten verstehen

Christopherus Magazin Artikel Die Bindung zu deinem Hund stärken:  So gelingt es dir! Eine Grafik zur Körpersprache beim Hund

Hunde kommunizieren hauptsächlich über Körpersprache und Mimik und Gestik spielen in der Kommunikation deines Hundes eine große Rolle. Daher ist es so wichtig, dass du verstehst, was dein Hund dir sagen will und entsprechend angemessen reagierst. Dies schafft Vertrauen und stärkt die Bindung, weil dein Hund weiß, dass du seine Bedürfnisse ernst nimmst. Achte darauf, die Signale deines Hundes zu verstehen und darauf angemessen zu reagieren.

Hat dein Hund zum Beispiel Angst, unterstütze ihn und steh ihm bei, indem du für euch sinnvolle Lösungswege etablierst. Bei Hundebegegnungen kann diese Lösung zum Beispiel sein, dass du deinen Hund in sicherer Entfernung sitzen lässt und dich zwischen ihn und den fremden Hund stellst und deinem Hund beruhigend zuredest. Je nach Hund und Situation musst du, am besten in Zusammenarbeit mit einem Hundetrainer, für euch sinnvolle Lösungen entwickeln.

Dies ist nicht nur wichtig, um eure Beziehung zu verbessern, sondern auch für das Leben mit deinem Hund: Angst ist häufig ein Auslöser für Aggression und lässt du deinen Hund mit seiner Angst allein und förderst sie womöglich noch, kann dies im schlimmsten Fall zu einer echten Verhaltensstörung führen.

Zeige deinem Hund durch dein Verhalten, dass du für ihn da bist und seine Bedürfnisse ernst nimmst. Wenn dein Hund merkt, dass du seine Signale verstehst, wird er Vertrauen zu dir aufbauen, weil er weiß, dass er sich auf dich verlassen kann.

Gemeinsam Zeit verbringen

Einer der wichtigsten Schritte, um eine starke Bindung zu deinem Hund aufzubauen, ist es, gemeinsam Zeit zu verbringen. Hunde sind Rudeltiere und damit sehr soziale Wesen. Verbringt ein Hund sehr viel Zeit allein, ist dies nicht artgerecht und kann zu schweren psychischen Störungen kommen.

Gemeinsame Zeit dagegen stärkt die Bindung zwischen dir und deinem Hund. Verbringe diese Zeit auch bewusst mit deinem Hund, sei es beim gemeinsamen Spaziergang, beim Spielen im Garten oder im Park oder einfach beim Kuscheln auf dem Sofa. Dein Hund wird spüren, dass er dir wichtig ist und du dich für ihn interessierst.

Gemeinsame Abenteuer erleben

Denkst du gern an schöne Erlebnisse mit deinen Freunden oder deiner Familie? Diese gemeinsamen Erlebnisse tragen zu einer stärkeren Bindung bei. Und genau wie tolle Events das Miteinander zwischen dir und deinen Freunden oder deiner Familie stärken, verbessern gemeinsame positive Erlebnisse die Bindung zwischen dir und deinem Hund.

Nimm deinen Hund mit auf kleine Abenteuer und Ausflüge. Hunde lieben es, neue Orte zu erkunden und neue Gerüche zu entdecken. Diese gemeinsamen Erlebnisse stärken eure Bindung und schaffen positive Assoziationen.

Zeige Geduld und Empathie

Eine starke Bindung zu deinem Hund braucht Zeit, Verständnis und Geduld. Jeder Hund ist ein Individuum und entwickelt sich in seinem eigenen Tempo. Je nach Prägung bringt ein Hund verschiedene Vorgeschichten mit – dies gilt insbesondere für Hunde, die aus dem Tierschutz oder aus dem Tierheim kommen.

Sei einfühlsam und geduldig, wenn dein Hund mal einen schlechten Tag hat oder etwas nicht gleich versteht und hinterfrage auch immer dich und dein eigenes Verhalten: Hast du dich selbst klar genau ausgedrückt und weiß dein Hund, was von ihm gefordert ist? Hast du die Übung kleinschrittig genug aufgebaut? Sagen deine Stimme und deine Körpersprache das gleiche?

Das richtige Training: Mit positiver Verstärkung die Bindung verbessern

Die Art und Weise wie du deinen Hund trainierst kann ebenfalls zu eurer Bindung beitragen. Schließlich macht es einen erheblichen Unterschied, ob du mit positiver Verstärkung oder mit negativer Verstärkung arbeitest. Die eine Lernform funktioniert über Lob und Motivation, die andere über Druck und Einschüchterung. Den genauen Unterschied erläutern wir im Beitrag über das Lernverhalten von Hunden.

Möchtest du die Bindung und Beziehung zu deinem Hund verbessern, setz bei der Erziehung deines Hundes auf positive Verstärkung. Lob und Belohnungen, wenn er etwas richtig macht, motivieren ihn und zeigen ihm, dass er auf dem richtigen Weg ist. Vermeide hingegen Strafen oder Schimpfen, da dies das Vertrauen deines Hundes beeinträchtigen kann.

Christopherus Magazin Artikel Die Bindung zu deinem Hund stärken:  So gelingt es dir!

Fazit

Eine starke Bindung zu unserem Hund ist das Ergebnis von Vertrauen und Verständnis. Sei geduldig, verständnisvoll, einfühlsam und liebevoll, dann verbessert sich eure Bindung fast von allein. Vertrauen ist das Fundament jeder Beziehung. Für den Vertrauensaufbau braucht es Zeit. Sei verlässlich und fair. Dann lernt dein Hund, dass er dir vertrauen kann. Wenn dir und deinem Hund eine Vertrauensbasis fehlt, such dir am besten einen Trainer vor Ort, der euch hierbei unterstützen kann.

Über den Autor

Karolina Kardel

Aufgewachsen auf dem Land mit Pferden, Hunden und Katzen, werde ich bereits mein Leben lang von Vierbeinern begleitet. Ich bin ausgebildete Journalistin und seit einigen Jahren liegt mein fachlicher Schwerpunkt bei Themen rund ums Tier.